Auszug aus meiner Antrittsrede vom 17. Februar 2021 in Husum – Gasthaus Dreyer

Liebe Parteikolleginnen,
liebe Parteikollegen,
meine Damen und Herren,

heute stehe ich hier vor Euch und möchte meine Kandidatur für das Direktmandat der Freien Demokraten für den Bundestag im Wahlkreis 40 Nienburg II/Schaumburg offiziell bekanntgeben.

Anfangen möchte ich meine Rede mit einem Zitat: 

Persönlichkeiten werden nicht durch schöne Reden geformt, sondern durch Arbeit und eigene Leistung

Albert Einstein

Ich heiße Anton van den Born, bin 58 Jahre alt, deutsch-niederländer, geschieden, habe einen erwachsenen Sohn und wohne mit meiner Partnerin Petra in Rehburg-Loccum, Ortsteil Loccum. 

Von Beruf bin ich Gesundheits- und Krankenpfleger, Pflegefachkraft im mittleren Leitungsbereich. Seit fast 30 Jahren arbeite ich im öffentlichen Dienst, im Maßregelvollzugszentrum Niedersachsen in der Fachklinik Bad Rehburg.

Als Sohn eines niederländischen NATO-Soldaten bin ich 1965 nach Deutschland gekommen und zwar nach Hessisch Oldendorf. Dort erlernte ich beim heimischen TuS das Fußballspielen. 1973 wurde mein Vater nach Stolzenau versetzt. Ich besuchte die dortige niederländische Schule und verdiente mein erstes Geld in einem Pflegeheim. Danach machte ich eine Umschulung zum Krankenpfleger in der Krankenpflegeschule Hoya an den Standorten Hoya, Stolzenau und Nienburg

Ein neues Berufsfeld fand ich 1992 in Bad Rehburg im Maßregelvollzug. Die sehr schwierige aber interessante Arbeit mit psychisch- und suchtkranken Straftätern gefällt mir sehr. Ich erweiterte meinen Arbeitshorizont mit vielen Fort- und Weiterbildungen u.a. die zur Pflegefachkraft im mittleren Leitungsbereich. Seit 1997 bin ich dort in der Leitungsebene der Pflege beschäftigt.

Meine politische Laufbahn ist eigentlich noch kurz. Obwohl ich stets interessiert war und zu vielen Themen auch die Hintergründe wusste, bin ich nie in eine Partei eingetreten.  Die Familienmitglieder meines Vaters sind treue VVD-Wähler (VVD-rechts-liberale Partei des Ministerpräsidenten Mark Rutte). So bekam ich Vieles aus dieser politischen Sichtweise mit und begann mich dafür zu interessieren. 

Mein Einstieg in die aktive Politik begann vor 6 Jahren für die Freie Wählergemeinschaft. Zur damaligen Kommunalwahl lies ich mich aufstellen und wurde in den Rat der Gemeinde Stolzenau gewählt. Dort war ich mit der kollegialen Zusammenarbeit in der WG recht unglücklich. 

Als ich nun auch die deutsche Staatsbürgerschaft erlangt hatte stand mein Wechsel zu den Freien Demokraten fest. 

Nach meinem privaten Umzug in die Stadt Rehburg-Loccum, musste ich mein Mandat in der Gemeinde Stolzenau natürlich abgeben. 

Am 12. September werde ich bei der Kommunalwahl in Rehburg-Loccum für den Orts- und Stadtrat kandidieren.

Als Mensch sehe ich mich sehr umgänglich, offen, warmherzig, rechtsschaffend und liberal. Für mich war und ist es wichtig, Ehrenämter in Vereinen und Institutionen wahrzunehmen. 

In Laufe der Zeit war ich sehr aktiv in der Jugendarbeit und in den verschiedensten Vorständen und Ausschüssen. Dabei konnte ich oft die Geschicke dieser Vereine und Ausschüsse mitgestalten oder Leiten – u.a. beim Sportverein VfB Stolzenau, dem Karnevalsverein SKV, Förderverein Freibad Stolzenau, die IG-Stolpersteine in Stolzenau und Rehburg-Loccum, der Heimatverein Stolzenau oder NFV Kreis-Nienburg Schiedsrichter-Ausschuss und der Gesundheitsgewerkschaft Niedersachsen. 

Meine politischen Themen im Wahlkampf sehen wie folgt aus:

Regional bewegen uns von der FDP folgende Themen:

Der Ausbau/Neubau der Bahntrasse Hannover-Bielefeld bewegt viele Bürger und die verschiedensten Bürgerinitiativen. Der Schüßler-Plan des Verkehrsministerium bietet momentan 5 Varianten. Hier fordern wir Freie Demokraten vom Bundesministerium für Verkehr das zur Entscheidungsfindung die Bürgerinnen und Bürger mit einbezogen werden. Doch die Wahrheit wird wahrscheinlich anders aussehen. Die FDP möchte hier gerne eine bürgernahe, umweltfreundliche und wirtschaftliche Lösung. Außerdem unterstützen wir politisch die heimischen Bürgerinitiativen bei ihrer tollen Arbeit.

Der Bau eines Hospizes in Stadthagen nimmt Formen an. Ein Grundstück wurde nun gefunden. Jetzt werden weitere Spendengelder generiert um das Hospiz Wirklichkeit werden zu lassen. Hier unterstützt die FDP den Bau mit Spenden-Veranstaltungen, dem ich mich sehr gerne anschließen werde…

In der Stadt Nienburg wird die Bahn-Umgehung Bau von Lärmschutzwände mittlerweile intensiv diskutiert. Hier stehen 3 Varianten zur Wahl. Die Bahn-Umgehung ist eine sehr teure Variante, die nicht in den kleinen Ortschaften auf Gegenliebe stößt. Eine Entscheidung der Bahn steht noch aus. Die FDP prüft noch die Varianten, doch wird der Bau der normalen Lärmschutzwände favorisiert.

Die Ansiedlung einer Auto-Aufbereitungs-Firma mit Standfläche ist in und um Nienburg bei den Bürgern umstritten. Es sollen dafür 14 Hektar Wald gerodet werden. Eine Ausgleichsfläche für Neuanpflanzung ist geplant. Die letztendliche Position der FDP Nienburg wird nach Sichtung aller Fakten entschieden. 

Die Kreise Nienburg und Schaumburg streben beide an eine mögliche Wasserstoffregion zu werden. Diese neuere Technologie (grüner Wasserstoff) kann für unsere Regionen eine echte Chance sein. Diese müssen wir als FDP fordern und fördern.

Die Straßenausbaubeitragssatzung ist zwar kein Bundesthema, jedoch bewegt es hier in den Kreisen viele Menschen. Die Landes- und Kreis-FDP sagen NEIN zur STRABS. Wir fordern die generelle Abschaffung dieser ungerechten und unsozialen Beiträge. Da die Kommunalwahl am 12. September stattfindet, wird die Diskussion über die Straßenausbaubeitragssatzung durchaus zur Meinungsbildung beitragen und uns danach auch im Bundeswahlkampf Stimmen bringen.

Bei der Kommunalwahl werden auch viele Bürgermeisterämter neu gewählt. Die FDP stellt in einigen Gemeinden auch eigene Kandidatinnen bzw. Kandidaten. Diese Kandidatinnen und Kandidaten werde ich ebenfalls sehr gerne, soweit wie möglich, unterstützen. Das stärkt das WIR-Gefühl der FDP.

Meine Damen und Herren, Corona ist das Thema des letzten Jahres und wird es dieses Jahr leider Gottes auch noch sein. In diese Pandemie möchte ich nicht die vielen Toten vergessen, möchte ich nicht die vielen Kranken vergessen, möchte ich nicht die viele Menschen vergessen, die viel bzw. alles verloren haben. Auch möchte ich nicht die Menschen vergessen, die in dieser Zeit vieles bzw. alles gegeben haben, damit wir gut durch diese dramatische Zeit kommen. Das Corona-Virus hat uns das ganze letzte Jahr bis heute begleitet. Ich selbst war an Corona im Dezember 2020 mittelschwer erkrankt. Auch meine Partnerin war Schwer erkrankt und ist bis heute immer noch krankgeschrieben.  Das schmerzt mich persönlich sehr. Und glauben sie mir … Dieses Virus ist real und es wird uns noch viel länger begleiten als es uns lieb ist. Nein, ich will uns keine Angst machen. Die Realität sieht so aus, dass wir eine weltweite Lösung herbeiführen müssen. Da tun sich viele reichere Länder schwer die ärmeren Länder mit zu unterstützen die nicht die Möglichkeiten haben Impfstoff zu produzieren, Impfstoffe zu kaufen oder geschweige Impfstoffe flächendeckend zu verteilen. Hier müsste die Europäische Union und die Bundesregierung schon längst tätig geworden sein. Und die Zeit rennt uns eigentlich davon …. Deutschland ist ein sehr starkes Land. Deutschland ist ein sehr fortschrittliches Land. Deutschland ist auch ein sehr kluges Land. Ich bin froh, täglich diese Kraft dieses Landes spüren zu dürfen. Uns fehlt es eigentlich an nichts. Doch dieses Virus zeigt uns viele Schwächen auf. Sei es bei der Bekämpfung, bei der Nachverfolgung, bei der Impfung oder bei der Umsetzung richtungsweisende Pläne zur Beendigungen der Freiheitseinschränkungen. Die Bürger sind müde, viele Existenzen im wie z.B. Handel, Tourismus, Künstler, Gastronomie und Gewerbe usw. sind stark gefährdet. Die deutsche Wirtschaft muss wieder angeschoben werden. Den Bürgern soll wieder MUT und ZUVERSICHT gegeben werden … Die FDP hat einen 7-Stufenplan wie diese Öffnungsphasen aussehen können vorgestellt. Wir hoffen das alle Gewerbetreibende, Gastronomen, Einzelhandel usw. wieder für die Bürger da sein können, natürlich nach den genauen Gesundheits- und Sicherheitskonzepten. Die Bundesregierung interessiert das vorerst nicht. Sie fährt weiter nur auf Sicht.

Meine Themen die mich in meinem Wahlkampf bewegen sind folgende: Gesundheit, Pflege, Senioren, Digitalisierung, Grundrechte, Bürgerrechte, Verteidigung und natürlich Europa. Wichtige Themen die ich im Einzeln nicht ansprechen kann, weil die Zeit heute dafür nicht reicht. Diese werde ich im Wahlprogramm ausgiebig bearbeiten und erörtern. Wenn sie die Themen Wirtschaft und Rente nicht finden, liegt das daran, dass ich die nicht gut finde, sondern daran, dass ich nicht der Fachmann in diesen Thematiken bin. Die Infos hierzu hole ich mir bei den Fachfrauen und Fachmännern in unserer Partei. Insbesondere lies mich vor ein paar Wochen die Vorstellung der Aktienrente von Christian Dürr und Johannes Vogel aufhorchen. Diesen Vorschlag habe ich mir durchgelesen und verstanden und stehe voll dahinter. Sie schafft ein faires Rentensystem und solide Finanzen.

Wir waren nicht gut genug auf eine derartige Pandemie vorbereitet. Die Pandemie zeigt uns viele Schwächen auf. Die Gesundheitsämter waren nicht gut EDV-mäßig ausgestattet, personell unterbesetzt und schlecht vernetzt. Die finanzielle Hilfe für die Gesundheitsämter kamen, bis heute, sehr spärlich bis gar nicht in Gang und das passiert bei uns in Deutschland. Das ist unzumutbar … Hier muss eine schnelle Digitalisierung in jedem Bereich aller Gesundheitsämter stattfinden und eine personelle Aufstockung erfolgen, um so die Geschwindigkeit und Effektivität der Maßnahmen zu steigern. Auch ist meiner Ansicht nach die Errichtung eines Bundes-Gesundheitsamtes von Nöten.

In Deutschland sind in Sachen Gesundheit ca. 5,7 Millionen Menschen tätig. Davon sind 1,2 Millionen im Krankenhaus tätig. In Deutschland haben wir ca 1,2 Millionen Pflegekräfte. Diese Menschen arbeiten rund um die Uhr in mehreren Schichten und leisten für ihre Patienten gute bis übermenschliche Arbeit bei geringer Entlohnung. Dann kam Corona. Das Pflegepersonal in den Kliniken und Einrichtungen war wieder völlig überlastet und sind es bis jetzt, nicht nur in den Intensivräumen, sondern durchgängig in allen Bereichen und Einrichtungen. Viele arbeiteten über ihre körperlichen und seelischen Kräfte hinaus. Viele sind selbst krank geworden. Es gab Applaus und eine Bonuszahlung die NICHT alle Pflegekräfte erreichte. Der Pflegenotstand der schon seit Jahrzehnte herrscht, verstärkte sich ins unerträgliche … Als die erste Welle vorbei war und sowieso Tarifverhandlungen anstanden, verkrochen sich wieder die Verantwortlichen. Die Alterspyramide in Deutschland kippt. Es werden demnächst mehr ältere Mitmenschen und weniger jüngere Mitmenschen. Wer pflegt dann die vielen älteren Mitmenschen? Der durchschnittliche Zeitraum wie lange jemand in der Pflege arbeitet  beträgt ca 5 Jahre. Ich fordere eine angemessene Bezahlung und Einstufungen aller Pflegekräfte ob Privat, Bund, Land oder Kommune, bessere Arbeitszeitmodelle, eine Attraktivitätssteigerung der Pflegeberufe und eine einfachere und schnelle Zuwanderung für Pflege-Fachkräfte aus dem Ausland.

Der Stand der Digitalisierung in Deutschland ist immer noch schlecht. Es ist schon peinlich wie kleinere Länder uns um längen überholen in Sachen der Digitalisierung. Das hat auf ALLES eine negative Auswirkung. Ich erspare mir jetzt diese Auflistung. Ich als Kandidat für das Direktmandat stehe für eine Bundesweite Breitbandausbau; Umsetzung des Digitalpaktes Schule (für eine digitale Komplett-Ausstattung aller Schulen, Schulräumen und allen Bildungsstätten; das unsere Schülerinnen und Schüler ebenfalls die digitale Medien erhalten und nutzen können). Das Theater in den Schulen in dieser Coronazeit ist unerträglich. Die  Schülerinnen und Schüler wussten nicht mal mehr ob, wann und wie welcher Unterricht stattfindet. Auch viele Lehrkräfte standen die Haare zu Berge. Das so gelobte Homeschooling funktioniert nur bedingt.  Hier gibt es leider auf allen Seiten nur Verlierer, wobei die Kinder die größten Verlierer sind. Die von uns geforderten Präsenz-Pläne und Luftreinigungsgeräte wurden ignoriert. Eltern sagten: „Sie hätten ein schlechtes Gewissen ihre Kinder in die Schule zu schicken, ebenso hätten sie ein schlechtes Gewissen sie nicht in die Schule zu schicken …“ 

Unsere Kinder haben das Recht auf eine gute Bildung … Die Einschränkungen der Grundrechte in der Pandemie tragen wir alle mit. Sie müssen aber verhältnismäßig sein. Ungleichbehandlungen wie wir sie gesehen und von der FDP angemerkt haben  bleiben den Bürgern nicht verborgen. Dagegen wehren sie sich die BürgerInnen auch zu Recht. Wir Freie Demokraten fordern von der Bundesregierung diese Rechte zu wahren und zu achten und nicht wie nach dem Gießkannenprinzip zu handeln und diese Einschränkungen nicht überzustrapazieren. 

Wir als Oppositionspartei sind die Kontrollinstanz der Bundesregierung. Und diesen Job machen wir Freien Demokraten mit unserer Sachpolitik sehr gut.
Wir Freie Demokraten stehen für Innovation, Freiheit, Fairness und Eigenverantwortung. 
Wir Frei Demokraten sind mutig, optimistisch, europäisch, weltoffen und emphatisch.
Wir als Freie Demokraten stehen für Verantwortung und wollen ein Teil der Regierung im 20. Bundestag sein. 

Als Kandidat des Wahlkreises 40 Nienburg II/Schaumburg würde ich mich sehr freuen die Bürgerinnen und Bürger dieser beiden  wunderschöne Landkreise zu vertreten. Ich werde den Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern in beiden Kreisen suchen. 

Meine Rede möchte ich beenden mit einem Zitat:  

I HAVE A DREAM …

Dr. Martin Luther King

Meine Damen und Herren, ich hoffe ich habe Sie mit meiner Rede berühren können und würde mich freuen wenn Sie meine Kandidatur mit Ihrer Stimme unterstützen ..

Danke